Projects of the Fellowgroup
The Fellowgroup of the Centre for Religion, Economy and Politics conducted inter- and transdisciplinary research on relevant contemporary issues in the years 2008-2016. Four to six Fellows from relevant scientific fields were appointed for this purpose. They pursued a jointly selected topic over a period of two years, worked together on a publication, organised symposia and workshops with the students.
The publications have been published in the CREP-book-series.
The research of the Fellowgroup took place in partnership with the Foundation for basic research in human scinece (SHG).
Die fünfte Fellowgruppe des Zentrums für Religion, Wirtschaft und Politik widmete sich dem Thema "Religion and Development in the Global South".
Religion wurde in der Entwicklungszusammenarbeit lange Zeit als Hindernis gesehen. Erst in jüngster Zeit begannen sich säkulare Entwicklungsorganisationen, wie zb. die Weltbank, für religiöse Faktoren in ihrer Arbeit zu interessieren. Neuerdings werden auch nicht-materielle Ziele anvisiert und religiöse Akteure werden gar zu wichtigen Stakeholdern in der Entwicklungszusammenarbeit. Das ZRWP-Forschungskolleg 2015/2016, das im März 2015 seine Arbeit unter dem Titel "Religion and Development in the Gobal South" aufnahm, setzt sich damit auseinander. Das Forschungskolleg wird von Prof. Dr. Heuser (Extraordinarius für Ausseuropäisches Christentum, Universität Basel) und Prof. Dr. Jens Köhrsen (Assistenzprofessor für Religion und Wirtschaft, Universität Basel) geleitet und in englischer Sprache durchgeführt. Es zeichnet sich nicht nur durch eine Global South Perspektive aus, sondern auch dadurch, dass es international und interdisziplinär besetzt ist.
Fellows 2015-2016
Prof. Dr. Jeffrey Haynes, Politologe
Associate Dean (Research), Head of the School of Social Sciences and Humanities, and Director of the Centre for the Study of Religion, Conflict and Cooperation, London Metropolitan University.
Dr. Dena Freeman, Ethnologin
Research Fellow, London School of Economics and Political Science.
Dr. Christine Schliesser, Theologin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Institut für Sozialethik, Universität Zürich
Dr. Sinah Kloß, Ethnologin
Institut für Transcultural Studies, Universität Heidelberg
Lic.theol. Claudia Hoffmann, Theologin
Assistentin für Aussereuropäisches Christentum, Theologische Fakultät Basel
Die Öffnung in der Entwicklungszusammenarbeit hin zu Religion interessiert uns. Wir fragen in unserem Forschungskolleg anhand verschiedener Case Studies danach, wie eine religiös motivierte Entwicklungszusammenarbeit aussieht. Was zeichnet sie aus? Wie positionieren sich Faith-Based-Organisations (FBOs; religiöse Entwicklungsorganisationen) zu globalen Entwicklungszielen (wie z.B. den UN-Millenium Development Goals)? Wie sieht die Zusammenarbeit von FBOs in ihrem säkularen Umfeld aus?
Eine Kurzbeschreibung der einzelnen Projekte finden Sie hier.
Die vierte Fellowgruppe des Zentrums für Religion, Wirtschaft und Politik widmete sich dem Thema "Zwischen Apokalyptik und 'Unsichtbarer Hand'. Krisenantizipation und transformative Innovation in Modellen negativer Zukunftsentwicklung".
Fellows 2014-2015
Dr. Regina A. Betz
Dozentin für Wirtschaftspolitik an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Wege aus der Krise für die Klimapolitik
In diesem Projekt werden Ursachen für die Krise in der Klimapolitik erforscht und Parallelen zwischen Religions- und Klimawissenschaften erarbeitet, z.B. zwischen der biblischen Apokalypse und den katastrophalen Folgen der Klimaerwärmung. In einem zweiten Schritt werden Lösungsansätze für die Klimapolitik gesucht, die sich zum einen mit Fragen bezüglich der geeigneten politischen Strukturen und ökonomischen Anreizmechanismen zum anderen mit Fragen bzgl. dem Potential von christlichem Glauben zur Bewältigung von Zukunftsängsten und zur Förderung moralischen Verhaltes beschäftigen.
Kurzbiographie
Studium der Volkswirtschaftslehre an Universität Trier und Loughborouh University of Technology (UK); 2003 Promotion an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer. 2005-2013 Dozentin an der University of New South Wales (UNSW) in Sydney im Bereich Umwelt- und Klimaökonomie; 2008-2013 Ko-Direktorin des interdisziplinären Zentrums für Energie- und Umweltmärkte (www.ceem.unsw.edu.au) an der UNSW; 2010-2014 Forschungsaufenthalte an der Universität Zürich und der ETH Zürich. Seit 2013 Dozentin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) für Energie- und Umweltökonomie.
Prof. Dr. Dr. Manfred Brocker
Universitätsprofessor für Politische Theorie und Philosophie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Politik der Zukunft, Transhumanismus und Eschatologie
Vor dem Hintergrund wissenschaftlich-technologischer Endzeitszenarien ("Untergang des Planeten Erde", "Evacuating Earth" etc.) sollen Fragen erörtert werden, die nicht allein das Überleben der Gattung, sondern auch das des Kulturwesens Mensch betreffen: Wie verändert eine primär auf wissenschaftlich-technologische Zukunftssicherung ausgerichtete Politik unsere Lebenswelt heute? Ist das Prämieren der Zukunft zulasten der Gegenwart ethisch und politisch zu rechtfertigen? Gibt es eine ethisch begründbare Pflicht, die Menschheit zu erhalten?
Kurzbiographie
Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft (M.A., Dr. phil.) sowie der Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft (Dipl. Volksw., Dr. rer. pol.) in Aachen, Oxford und Köln. 2002 Habilitation in Politikwissenschaft an der Universität zu Köln. Seit 2004 Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und an der Hochschule für Politik in München. Forschungsaufenthalte u. a. in Princeton und Yale. Zur Zeit Vizepräsident für Forschung an der KU Eichstätt-Ingolstadt.
Dr. phil. Mario Kaiser
Dozent für Wissenschaftstheorie/Philosophie in Luzern und Basel
Neue Formen der Chronopolitik - neue Reaktionen auf die Zukunft
Das Forschungsprojekt nimmt seinen Ausgang bei Virilios Diagnose einer Chronopolitik. Während für Virilio noch die Frage im Vordergrund steht, wie Zeit zur knappen Ressource gemacht wird, definiert das Projekt den Begriff wie folgt: Chronopolitik besteht in der Regierung der Differenz von Zukunft und Gegenwart. Zu diesem Zweck möchte das Projekt verschiedene idealtypische Reaktionsweisen auf unheilvolle Zukünfte (Krisen, Desaster, Katastrophen) identifizieren. Der bislang dominante Typus der Prävention scheint zunehmend vom Typus der Präemption verdrängt zu werden. Während Prävention versucht, angesichts gefährlicher Zukünfte die Gegenwart zu normalisieren und zu konservieren, hebt Präemption darauf ab, die Gegenwart radikal zu transformieren, wenn nicht gar zu revolutionieren. Das Ziel des anvisierten Projektes besteht in einem Inventar dieser und weiterer chronopolitischer Idealtypen sowie einer Kritik der Chronopolitik unserer Zeit.
Kurzbiographie
Mario Kaiser, Dr. phil., lehrt an den Universitäten Basel und Luzern. Bis 2013 war er Assistent am Programm Wissenschaftsforschung in Basel. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in Bereichen der Wissenschafts- und Techniksoziologie, der Zeitsoziologie, der Technikphilosophie und der Analytischen Philosophie.
Prof. Dr. Patrick Kupper
Universitätsprofessor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Innsbruck
Szenarien - Genese und Wirkung eines spätmodernen Verfahrens der Zukunftsbestimmung
Szenarien gehören in unseren spätmodernen Gesellschaften zum Inventar. Ob Energiewende oder Klimawandel, Entwicklung des Bildungssystems oder der Wirtschaft, der Demographie oder der Raumordnung, von Bündnissystemen oder Parteilandschaften, ohne Szenarien kommt heute kein zukunftsgerichteter Diskurs mehr aus. Was so selbstverständlich dazu zu gehören scheint, ist historisch erstaunlich jung. Erst seit etwa 40 Jahren wird die Zukunft in Szenarien verhandelt. Wie Szenarien unsere Zukunft verändert haben und weiterhin verändern werden, dafür interessiert sich diese Untersuchung.
Kurzbiographie
Univ.-Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Innsbruck. Studium der Allgemeinen Geschichte, Umweltwissenschaften, Schweizergeschichte und schweizerischen Verfassungskunde an der Universität Zürich und an der Humboldt-Universität Berlin, 2003 Promotion (Universität Zürich), 2011 Habilitation (ETH Zürich). Weitere Informationen finden Sie hier.
Dr. des. Harald Matern
Forschungsassistent für Systematische Theologie/Ethik an der Uni Basel
Zukunft der Schöpfung - Funktion und Stellung der Eschatologie in gegenwärtigem Schöpfungstheologien
"Bewahrung der Schöpfung" lautete eine Programmformel der ökologisch-ethischen Diskurse der 1980er Jahre. Die ökologische Krisendiagnostik hat sich seither verschärft und mit dem Schlagwort "Klimawandel" auf die Bewältigung der Zukunft eingestimmt. Nach wie vor bestimmen auch religiöse Motive die öffentlichen Debatten zu erhofften oder gefürchteten Szenarien. Zugleich hat auch die theologische Krisenverarbeitung im Rahmen der Schöpfungslehren eine deutliche Liebe zur Zukunft entwickelt.
Das theologische Teilprojekt analysiert Interdependenzen und Wechselwirkungen von ökologischer Krise und religiöser Semantik in öffentlichen wie theologischen Gegenwartsdeutungen und will dabei einen zugleich hermeneutischen wie kritischen Diskursbeitrag leisten.
Kurzbiographie
Harald Matern, Dr. theol. des., ist Forschungsassistent für Systematische Theologie / Ethik an der Universität Basel und Koordinator des SNF-Projekts "Religion. Zur Transformation eines Grundbegriffs europäischer Kultur in der deutschsprachigen protestantischen Theologie (ca. 1830-1914)". Studium der Theologie und Philosophie in Freiburg i.Br., Heidelberg, Buenos Aires und Basel. 2009-2013 Wiss. Mitarbeiter für Systematische Theologie / Ethik an den Universitäten Basel und Erlangen, Promotion 2013 an der Universität Basel.
PD Dr. Ekaterina Svetolva
Professor in International Business and Finance, Karlshochschule International University, Karlsruhe
Krisenhafte Zukunftsszenarien auf den Finanzmärkten
In dem Teilprojekt wird Ekaterina Svetlova über die negativen Zukunftsszenarien auf den Finanzmärkten forschen. Dabei wird sie untersuchen, welche Rolle diese krisenhaften Szenarien für die Entwicklung der Märkte spielen: ob sie als allgegenwärtige Diskurse im Finanzsystem endogene, vom System induzierte Risiken oder eher Elemente eines sich selbst regulierenden Mechanismus ("unsichtbare Hand") darstellen. Sie möchte mit ihrem Projekt an die neuere Debatte im Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung anschließen: Der Begriff des systemischen Risikos fordert das Umdenken von einer individuellen zu einer zukunftsorientierten, "kollektiv geteilten" Verantwortung, auch in den Finanzmärkten.
Kurzbiographie
Ekatarina Svetlova ist zurzeit Professorin für Internationales Business und Finanzen an der Karlshochschule International University sowie Research Fellow im Exzellenzcluster "Kulturelle Grundlagen der Integration" an der Universität Konstanz. Ihre Forschungsgebiete sind Wirtschaftsphilosophie und Wirtschaftssoziologie, Finanzmärkte und Entscheidungen unter Unsicherheit.
Die dritte Fellowgruppe des Zentrums für Religion, Wirtschaft und Politik mit Vertretern aus Ökonomie, Finanzwissenschaft, Theologie und Medienwissenschaft arbeitete zum Themenfeld «Religion und Wirtschaft» und darin spezifisch zu der Frage nach dem Verhältnis von Risiko, Vertrauen und Schuld.
Grundlegende Fragen, die dabei gestellt wurden, kombinierten Themenkreise um Eschatologie und Ökonomie, Äquivalenzen und Selbstreferenzen, Mythen der Finanzsphäre, Paradoxie und Menschenbild sowie Finance als Ordnungsprinzip von Fristen.
Ein Resultat dieser interdisziplinären Zusammenarbeit ist das «Basler Manifest zur Ökonomischen Aufklärung». Es bietet pointierte Überlegungen zu der Frage, ob und wie religiöse bzw. religionsnahe Ideen, Theorien und Ideologien die heutige Wirtschaft bestimmen.
Basler Manifest zur Ökonomischen Aufklärung
Basel Manifesto on the Economic Enlightenment
Manifeste de Bâle pour une économie éclairée
Il Manifesto di Basilea per l'Illuminismo economico
Fellows 2010-2011
Prof. Dr. Marc Chesney
Professor für Finanzwirtschaft
Universität Zürich, Institut für Schweizerisches Bankwesen
Prof. Dr. Paul Dembinski
Professor für Wirtschaftswissenschaften
Universität Freiburg i. Ue., Observatoire de la Finance
Prof. Dr. Jochen Hörisch
Professor für Neuere deutsche Literatur und qualitative Medienanalyse
Universität Mannheim, Seminar für Deutsche Philologie
Prof. Dr. Birger Priddat
Professor für Politische Ökonomie
Universität Witten/Herdecke, Wirtschaftsfakultät
Dr. Christoph Weber-Berg
Dozent und Leiter am Center for Corporate Social Responsibility
HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich
Prof. Dr. Dr. Peter Seele
wissenschaftlicher Leiter der Fellowgruppe 2010-2011
Assistenzprofessor für Religion, Wirtschaft und Politik
Universität Basel, Departement Religionswissenschaft
Um sich stabil zu halten, ist das Subsystem der Politik in der Moderne auf religiöse Legitimationsmuster angewiesen, muss sich zugleich aber ständig davon frei halten, religiöse Interessen zu verfolgen. Dieser doppelt kodierten Beziehung hat sich das Forschungskolleg der Periode 2009-2010 angenommen. Sie lässt sich auf den unterschiedlichsten Ebenen feststellen (Menschenwürde, Biopolitik, Selbstverständnis Europas, Rechtsverständnis des Islam) und zeitlich zurückverfolgen bis in die frühe Neuzeit. Prinzipientheoretisch sind einige Grundlagen des Verhältnisses aber schon mit den Anfängen der gegenseitigen Durchdringung von Staat und Christentum in der Antike gesetzt.
Fellows 2009-2010
Prof. Dr. Otto Kallscheuer
Politikwissenschaftler und Philosoph
Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Thomas Maissen
Professor für Neuere Geschichte
Universität Heidelberg
Dr. Raja Sakrani
Juristin
Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“
Prof. Dr. Arnulf von Scheliha
Professor für Systematische Theologie
WWU Münster
PD Dr. Dr. Helmut Zander
Politikwissenschaftler und Theologe
Centrum für religionswissenschaftliche Studien
Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Georg Pfleiderer
assoziiertes Mitglied des Kollegs
Professor für Systematische Theologie/Ethik
Universität Basel
Das Forschungskolleg 2008-2009 hat ein Theoriemodell zur Beschreibung der Interferenzen von Religion, Wirtschaft und Politik entwickelt, dessen besondere Leistungskraft darin liegt, gesellschaftliche Funktionsbereiche als füreinander durchlässige Sphären zu beschreiben. Erfolgreich angewendet worden ist das Modell aus unterschiedlichen Perspektiven: der Soziologie, der Politikwissenschaft, der politischen Philosophie, der Theologie, der Religionswissenschaft und der Ökonomie.
Fellows 2008-2009
Prof. Dr. Dorothée de Nève
Politikwissenschaftlerin
Justus-Liebig Universität Giessen
Prof. Dr. Werner Gephart
Professor für Soziologie
Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“
Prof. Dr. Susanne Lanwerd
Religionswissenschaftlerin
Freie Universität Berlin, Institut für Regligionswissenschaft
Prof. Dr. Rolf Schieder
Professor für Praktische Theologie und Religionspädagogik
Humboldt-Universität Berlin, Theologische Fakultät
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Bruno S. Frey
assoziiertes Mitglied des Kollegs
Professor für Wirtschaftspolitik und aussermarktliche Ökonomik
Universität Zürich
Dr. Uwe Justus Wenzel
assoziiertes Mitglied des Kollegs
Philosoph und Redaktor im Feuilleton der «Neuen Zürcher Zeitung», zuständig für den Bereich Geisteswissenschaften
Prof. Dr. Dr. Peter Seele
assoziiertes Mitglied des Kollegs
Assistenzprofessor für Religion, Wirtschaft und Politik
Universität Basel, Departement Religionswissenschaft